AKUPUNKTUR

Das Agrippaquartier ist geprägt durch unterschiedliche Nutzungen und Akteure. Die unterschiedliche Bereiche im Quartier besitzen wenige Bezüge untereinander. Ziel des Entwurfs ist es neue Beziehungen zwischen den Quartiersteilen und Nutzungen aufzubauen. Schwerpunkt bildet dabei eine Aufwertung der Freiraumstruktur.

Die Akupunktur-Interventionen sowie die Nutzung der Pavillons ist an den jeweiligen Standort angepasst. Dem Agrippabad wird es durch die Neugestaltung der Kämmergasse ermöglicht mit der umliegenden Bebauung in Kontrakt zu treten.  Die Kämmergasse verbindet die Kirchen St. Caecilien und St. Peter mit der römischen Stadtmauer entlang des Blaubachs. Neben diesen wichtigen historischen Bauten sind auch das Haus der Literatur und das sehr beliebte Agrippabad an ihr gelegen. In Letzterem Bereich nimmt man diese beiden wichtigen Gebäude auf Grund der großen Mengen an ruhendem Verkehr aber kaum wahr. Um diese Situation zu verbessern, sieht das neue Gestaltungskonzept vor die vorhandenen Parkierungsflächen anderweitig zu ersetzen und die Kämmergasse in diesem Bereich zu einer verkehrsberuhigten Zone umzuwandeln. Die Platzgestaltung orientiert sich in weiten Teilen am Bestand. Zum einen dient die geschwungene Fassade des Agrippabads als Inspiration für die auf westlicher Platzseite befindlichen Stadtmöbel, sowie einen Pavillon.
Die großformatigen, hellen Betonplatten sind parallel zum Haus der Literatur gerichtet und lenken subtil den Fokus auf dieses. Die Baumsetzung soll für die bestehende Wohnbebauung trotz des neuen einladenden Charakters des Platzes ein ausreichendes Maß an Privatsphäre gewährleisten. Zudem schafft sie durch ihre Ausrichtung in Nord-Südrichtung ein Pendant zum Platzbelag. Einen weiteren wichtigen Teil der Gestaltung bieten die neuen Bausteine die auch weitere Nutzergruppen akquirieren. Dabei handelt es sich um den bereits erwähnten Pavillon, der im Norden mit seiner Funktion als Gaststätte den Platzauftakt darstellt. Außerdem soll das Grundstück des Umspannwerks zwei Wohnblocken mit kleinem Nahversorger im Erdgeschoss zu geführt werden, sobald jenes verzichtbar wird. Hierdurch wird der Platz auch in südliche Richtung gefasst und erhält eine noch größere Aufenthaltsqualität.

MASTERPLANAkupunktur
BEARBEITUNGLuca Rettinger
BETREUUNGFG FREIRAUMGESTALTUNG